3 Parallelen zur Arbeit, die ich im Urlaub gefunden habe

Urlaub soll die schönste Zeit des Jahres sein. Deswegen sparst du das ganze Jahr. Du sparst Geld und du sparst Zeit, um möglichst lange und möglichst weit weg zu fahren. Du reist vielleicht sogar mit dem Rucksack los, um dir einen noch weiteren und längeren Urlaub leisten zu können und nicht zum x-ten Mal in die gleiche All-Inclusive-Anlage zu fahren. Und vor allem im letzteren Fall passiert es. Ausgerechnet bei den Vorbereitungen und im Urlaub fängst du an, so zu handeln, wie es auf Arbeit vielleicht sinnvoll wäre. Dein Urlaub fühlt sich auf einmal an wie Arbeit.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die gewünschte und wahrgenommene Realität manchmal kaum etwas miteinander gemein haben. Vor allem im Urlaub driften beide manchmal extrem auseinander. Die Erwartungen sind manchmal zu groß. Die Enttäuschung automatisch auch. Das gilt vor allem für neue Wege, neue Urlaubsziele.

Von anderen lernen und Innovationen hervorbringen

Ich plane meinen Urlaub nicht bis ins kleinste Detail. Doch ich habe Spaß daran, mir mögliche Routen und mögliche Unterkünfte anzuschauen, also Informationen und Optionen auszuloten und aus den Erfahrungen anderer zu lernen. Ich bewerte, verwerfe, übernehme oder modifiziere sie, kombiniere sie mit meinem eigenen Wissen und meiner eigenen Erfahrung. Letztlich passe ich die Vorschläge und Empfehlungen meinen eigenen Bedürfnissen und meiner Vision von Urlaub an. Und vor allem tue ich eins: ich lerne. Ich bilde mich weiter, kreiere sogar neues Wissen, werde urlaubstechnisch innovativ. Denn nichts anderes passiert in solch einem Moment. Innovation heißt ja nicht zwangsweise, das Rad neu zu erfinden.

Parallele Nummer 1: Innovationen entstehen in Freiräumen – oft durch die Kombination von bekanntem Wissen.

Die Zukunft ist nich planbar und nur bedingt vorhersagbar

Bei der Entscheidungsfindung verlasse ich mich auf oft die Weisheit der Vielen. Ich schenke Bewertungsplattformen ein gewisses Grundvertrauen, obwohl ich selbst die Motive der Bewerter stets in Frage stelle, was aber ein anderes Thema ist… Ich verschaffe mir durch die Rezensionen, Bewertungen und Bilder einen Eindruck meiner eigenen Zukunft. Ich male mir regelrecht aus, wie gut es mir in einer bestimmten Unterkunft, in einer bestimmten Umgebung gefallen wird oder eben nicht. Und auf Basis dieser Entscheidung buche ich X Nächte und mache davon vielleicht sogar den weiteren Verlauf meines Urlaubs-Trips abhängig.

Die Realität kann in solchen Fällen sehr ernüchternd sein. Bilder werden bearbeitet und die Bewertungen geben immer nur eine subjektive Meinung eines Menschen oder gar erlogene Eindrücke wieder. Unsere Bewertungskriterien können dabei zudem unendlich weit auseinander liegen. Genauso gut könnte ich würfeln, um auf Basis dieser Informationen wichtige Entscheidungen abzuleiten.

Parallele Nummer 2: Plane nicht zu weit in die Zukunft. Verlasse dich nicht auf den Eintritt von Ereignissen, die du vorhersagst. Die Zukunft lässt sich nicht vorhersagen und planen. Dementsprechend wenig wert sind detailliert langfristige Pläne, die oft sogar auf unvollständigen oder (bewusst) falschen Informationen beruhen.

Ziele versprechen Häkchen, Visionen bringen dich zu Erfolg und Erfüllung.

Welcome Change

Der Weg ist das Ziel. Es klingt abgedroschen. Doch es ist so wahr. Vor allem im Urlaub kannst du das beobachten. Was ist deine Vision von Urlaub? Hetzt du wie so manch anderer Urlauber von einer Attraktion zur anderen, von einem Must-See zum nächsten? Setzt du Häkchen auf deiner Bucket-List? Doch wer füllt deine To-Do-Liste? Wer oder was treibt dich also an? Wer ist der Herr über deinen Urlaub, über deine Entscheidungen? Und was bringt es dir?

Für mich heißt es, dass mich dieser Weg lediglich in eine Richtung bringt. Es gibt keine Häkchen, die ich setze.  Ich werde vielleicht nie ankommen, weder im Urlaub noch im Leben. Ich habe aber keine Scheuklappen auf und bin jederzeit in der Lage zu reflektieren, wo ich bin und wo ich mich hinbewege. Meine Sicht ist nicht eingeschränkt, kein Tunnelblick. Freie Sicht auf das Hier und Jetzt. Freie Sicht auf die Optionen links und rechts

Parallele Nummer 3: Ziele können dich einengen, Visionen erweitern deine Optionen, den Horizont, schaffen Platz für Innovationen und machen offen für Neues, wenn du schon auf dem Weg bist.

Wer woanders hin möchte, sollte auch bereit sein, neue Wege zu gehen.

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